Atriumhaus

Entwurfskonzept

Ein Grundstück am Rande der idyllischen Stadt Münster gelegen, weitläufig, mit altem Baumbestand, abseits in einem Wohnviertel aus den 60er Jahren. Auf diesem Grundstück erhebt sich ein u-förmiges, eingeschossiges Flachdachhaus mit knapp 240 Quadratmetern Wohnfläche.

Material

Nicht nur die Verglasung des Hauses, auch der fließende Übergang der Bodenmaterialien lässt innen und außen verschmelzen. Ein Kalksteinboden (Travertin) im Eingangsbereich empfängt den Besucher. Der Steinbodenbelag setzt sich außen im einseitig geöffneten Atrium fort.

Energieeffizienz

Das Haus ist massiv gebaut, in den Klinkerbereichen zweischalig, die Aluminiumplatten sind einer Holzkonstruktion vorgehängt, hinter der sich Mauerwerk befindet. Böden und Decken sind aus Stahlbeton. Der KfW-70-Neubau ist dreifach verglast und besitzt eine Gasbrennwertheizung mit solarer Unterstützung für Trinkwassererwärmung sowie eine Lüftungsanlage. Der Jahres-Primärenergiebedarf beträgt 53 kWh pro Quadratmeter.

Erschliessung

Ein schmaler Weg führt seitlich am Bau entlang. Der Blick fällt auf Backsteine in Grautönen (Hebrok Klinker) – handgeformt, jeder Stein ein Unikat. Sie bilden den Rahmen für Platten aus Aluminium, das zweite Gestaltungsmaterial der Fassade. Nahezu geschlossen zeigt sich das Einfamilienhaus nach außen hin - mit wenigen Fenstern in stehende Format. Beim Eintritt kehrt sich diese Wirkung um. Offenheit rückt hier in den Fokus und bestimmt die Architektur. 

Raumkonzept

Im linken Flügel liegt das Elternschlafzimmer samt Ankleide, Sauna, integriertem Bad und freistehender Badewanne. Der offene Küchen-, Wohn- und Essbereich schließt sich an – eine Wand mit Kamin dient hier als optischer Trenner. Im rechten Flügel befinden sich Hauswirtschaftsraum, Heizungsraum, zwei Kinderzimmer mit Bad sowie das Musik- bzw. Bürozimmer. Vom Letzteren lässt sich direkt ins gegenüberliegende Ess-/Wohnzimmer blicken.

Flexible Offenheit

Holzbodenbeläge markieren die zentralen Lebensräume in Abgrenzung zum Travertinboden im Eingangsbereich und in den Flurwegen. Flexible Offenheit bestimmt das Raumkonzept. Mit in die Wand eingelassenen Schiebetüren lassen sich Räume je nach Nutzung abtrennen. Wenige Schritte nach draußen, das Atrium durchquerend, lassen den Blick ruhen auf dem Wohnzimmer, das einen knappen halben Meter über dem Boden schwebt.